1946 gründeten mehrere Künstler die Gesellschaft der schönen Künste, deren Vorsitzender er wurde. In den folgenden Jahren engagierte er sich in mehreren politischen Organisationen und trat 1954 in die kommunistische Partei ein.
Er zeigte auf der 1. Ausstellung der chinesischen Malerei 1956 in Nanjing zwei seiner Bilder und zog damit die Aufmerksamkeit sämtlicher Kunstkreise der Provinz Jiangsu auf sich.
1957 bekam er eine Anstellung im Vorbereitungskomitee der Akademie für chinesische Malerei von Jiangsu. Von da an reiste er viel zwischen Nanjing und Wuxi. Mit der Teilnahme an einer Ausstellung in Moskau markierte er den Beginn seiner fortgeschrittenen Landschaftsmalerei. 1959 unternahm er eine längere Reise zur Seidenstraße bis nach Datong. Auf dieser Reise entstanden mehr als 40 Landschaftsbilder sowie über 100 Skizzen und Zeichnungen.
Zusammen mit Yu TongFu, Song WenZhi, Wei ZiXi, reiste er im November 1959 nach Lianyungang und schuf das großformatige Werk mit dem Titel Reise der 1000 Segelboote für den Salon JiangSu in der großen Halle des Volkes in Peking.
Nachdem der offiziellen Gründung der Akademie der chinesischen Maler in Jiangsu im März 1960 wurde er zum Direktor ernannt. Gleichzeitig wurde er Vizepräsident der Gesellschaft der Chinesischen Künste in Nanjing, was ihn bewog, auch in Nanjing zu leben. Zu dieser Zeit wurde vom Verlagshaus für Kunstwissenschaft in Shanghai sein erster Bildband „Die Bilder von Qian Songyan“ herausgegeben. Bereits im August folgte ein weiterer Bildband „Ausgewählte Arbeiten von Qian Songyan“ im Kunstverlagshaus in Wuxi.
Gemeinsam mit anderen Malern reiste er insgesamt 12.500 km quer durchs Land und wurde dabei von so bedeutenden Malern wie Fu BaoShi, YaMing, Song WenZhi und Wei ZiXi begleitet.
In diesem Jahr malte er ein sehr großes Bild für das Museum für chinesische Geschichte. Der Titel dieses Werkes lautete "ZhenGhe segelt nach Westen".
Im August 1962 schrieb er einen Artikel über seine Ideen zur weiteren Entwicklung der chinesischen Malerei und das Verlagshaus für Kunstwissenschaft in Shanghai veröffentlichte seinen Artikel zum Thema, wie die Landschaftsmalerei den Zeitgeist widerspiegelt.
Auf der großen Mauer, Qian Songyan 1964
Nach zahlreichen Überarbeitungen vollendete er im Oktober 1962 das Bild Rote Felsen, welches in der Folge viele Male dupliziert wurde. Dieses Bild wird noch heute als Musterbeispiel im Lehrplan der chinesischen Kunsthochschule geführt. Im November zog er in seine Residenz Zhongyang Lu Nr. 117 in Nanjing.
1964, im Alter von 65 Jahren veranstaltete die chinesischen Künstlergesellschaft in Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Kultur und Kunst eine Ausstellung seiner Werke in der staatlichen Kunstgalerie in Peking. Die Ausstellung dauerte 14 Tage und war ein voller Erfolg. Im Anschluss wanderte die Ausstellung nach Tianjin, Lanzhou, Shanghai und Hongkong. Von Juli bis August ging er wieder nach Peking und malte gemeinsam mit Fu BaoShi ein Bild für den Salon Peking in der Großen Halle des Volkes in Peking.
1965 erschien ein weiterer Bildband im Kunstverlag von Shanghai. Ein halbes Jahr lang reiste er ab August 1965 mit seiner Frau zu verschiedenen Orten in den Provinzen Shanxi und Jiangxi sowie nach Peking, um Skizzen zu machen.
Die Kulturrevolution
Als im Juni 1966 die Kulturrevolution ausbrach, stellte er seine Malerei ein. 1967 wurde er als Landbesitzer, Bürokrat und Bürgerlicher beschuldigt. Er litt sehr unter der Konfiszierung seines Besitzes und den persönlichen Anschuldigungen und Verleumdungen und wurde zur „Umerziehung durch Arbeit“ gezwungen. Im Alter von 69 Jahren wurde er 1968 in das Dorf Zhaos in Jintan verschickt, um dort körperliche Arbeiten zu verrichten. Dazu gehörte auch das Brechen von Eis mit bloßen Händen und das Gemüsewaschen in einem strengen Winter. Beide Hände litten unter Arthritis. Nach einem Vorfall der Bewusstlosigkeit konnte er zur Genesung nach Nanjing zurückkehren.
Mittlerweile 70 Jahre alt, wurde er an die 57. Kaderschule, ein sogenanntes Erziehungslager, in den Vororten von Zhenjiang verschickt. Er malte heimlich auf Umschlägen und auf Zigarettenpapier, oftmals auf matschigen Boden. Gelegentlich unterhielt er sich mit dem Schriftsteller Zhao Pei bei der Feldarbeit. Am 6. Februar 1971 durfte er die Kaderschule verlassen und kehrte nach Nanjing zurück.
Die Filmdokumentation des Filmstudios Shanghai
Von Juli bis November hielt er sich bei seiner ältesten Tochter in Peking auf. In dieser Zeit begann ein Filmstudio aus Shanghai eine Dokumentation über seine Kunst zu drehen. Im August erschien der Band „Fingerbilder“, der aus mit den Fingern gemalten Bildern bestand. Im November kehrte er nach Nanjing zurück und malte „Kiefern in Xiangshan“.
Am 21. Januar 1984 verstarb seine Frau Qin Chunli infolge von Hirnblutungen. Er selbst wurde im März wegen geschwollener Beine und Appetitlosigkeit im Krankenhaus behandelt, wobei Magenkrebs diagnostiziert wurde. Am 6. April unterzog er sich einer Operation, in der 90 Prozent seines Magens entfernt wurden.
Im April wurden 100 seiner Werke in der Ausstellung „Die neuesten Werke von Qian Songyan“ in der Kunst-Galerie Jiangsu gezeigt.
Im Juni empfing er einen Gesandten der Regierung von Wuxi. Er plante, 100 seiner Bilder der Stadt zu schenken, ebenso seine private Residenz. Es wurde beschlossen, sein Haus zu einer Gedenkstätte umzugestalten. Ende Juni wurde er aus dem Krankenhaus entlassen und zog in das Sanatorium Zhongshanling.
Link zu Youtube Film folgt in Kürze
Krankheit und Tod
Ungeachtet seiner Krankheit und seiner zerbrechlichen Gesundheit beeilte er sich, seine Manuskripte und poetischen Aufzeichnungen zu ergänzen. Anfang 1985 erschien ein weiterer Bildband und es folgten Ausstellungen in Fujian und Hangzhou. Im April kam ein Vertreter der Stadt YiXing, um seine Bilderspende entgegenzunehmen.
Seine jüngste Tochter XinMei organisierte im Mai eine Ausstellung für ihn an der Staatsgalerie Shandong in Jinan.
Mitte Mai machte das Filmteam des Filmstudios Shanghai zusätzliche Aufnahmen für ihre Dokumentation. Bei guter Verfassung begleitete er das Team zu vielen Plätzen, einschließlich des Tempels LingGu, des Mausoleums MingXiaoling und des Mochou-Sees.
Am 30. Mai bekam er hohes Fieber, welches von einer Lungenentzündung herrührte und er wurde im Zustand der Bewusstlosigkeit ins Krankenhaus eingeliefert. Am 22. August stellte mn fest, dass sich der Magenkrebs auf Leber und Gallengang ausgeweitet hatte und verursachte eine Leberzirrhose. Als er am 25. August nochmals das Bewusstsein erlangte, fragte er nach den wichtigsten Neuigkeiten, die sich im Land ereignet hatten.
Am 4. September 1985, sieben Tage vor seinem 87. Geburtstag, starb Qian Songyan um 5:08 Uhr im Alter von 86 Jahren.
Am 11. September wurde in der Halle des Parteikomitees Jiangsu in Nanjing die Trauerfeier abgehalten. Es kamen über 500 Trauergäste, darunter Vertreter aller Richtungen aus ganz China. Zusammen mit seinem Porträt wurde seine Asche in einem Schrein aufgebahrt, flankiert von einem schwermütigen Gedicht:
"Ein Meister seiner Epoche, der Beides verstand, die Tradition und die Erneuerung. Mit seiner Hände Arbeit und immer genügsam ist er ein Vorbild der Menschen für 1.000 Jahre".
I
In den Folgejahren stießen seine Werke zunehmend auch auf internationales Interesse und werden heute in großen und bekannten Auktionshäusern wie z. B. Sotheby’s und Christie’s gehandelt.